Und wieder sind ein paar tage rum. und was für welche! Endlich bin ich dem Asien, welches ich gesucht habe näher gekommen. Aber eins nach dem anderen...
Die letzten Tage hätten unteschiedlicher nicht sein können. Im letzten Blogeintrag erwähnte ich noch die bevorstehende Fahradtour durch Sukothai. War eine gute Idee die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden. Schön flach, kühle Brise und wenig Mücken die einem zwischen den Zähnen hängen bleiben ;-). Allerdings muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass, wer Ayutthaya bereits gesehen hat, von Sukothai zwar nicht entteuscht sein wird, jedoch ziemliche Ähnlichkeit erkennen wird. Tempel, Tempel, Tempel... Allerdings ist das Essen hier besser! Die Strassenmarktbetreiber und Restaurantköche scheinen etwas von guter Küche zu verstehen!
Von Sukothai aus, sind wir, immer noch Thoma, Tonio und ich, nach Chiang Mai aufgebrochen. Wer Bangkok gesehen hat, darf von dieser Stadt nicht das Gleiche erwarten. Chiang Mai ist zwar auch eine grosse Stadt mit rund 1.6Mio Einwohnern, jedoch sehr weitläufig und im Zentrum nicht annähernd so hektisch wie die Hauptstadt Thailands. Es gibt fast keine Hochhäuser, die Luft riecht vergleichsweise gut, die Menschen sind weniger gestresst und das Leben scheinbar etwas ruhiger... Aber es ist nach wie vor eine Grossstadt, das darf man nicht vergessen! Und zudem wnorm auf Tourismus ausgerichtet. Nicht zuletzt auf die etwas anrüchigere Tourismusvariante. Wie sie hier sagen: Same Same but Different... Sollte man durchaus gesehen haben. Erleben, naja ?!?!? ;)
Der eigentliche Anreitz an einem Abstecher nach Chiang Mai ist für Turis meiner Art aber ein Anderer. Die Nähe zur Natur. Von Chiang Mai aus lassen sich tolle Trekking Touren unternehmen. Meine Pläne haben sich entgegen meinem Letzten Blogeintrag nun doch wieder hin zu einem längeren Aufenthalt in dieser Gegend geändert. Oder sollte ich sage, zurück zum ursprünglichen Plan... Glücklicherweise hat uns unser Tuktuk Fahrer nach erfolgloser Suche einer bestimmten Herberge bei der Chiang Mai Travel Lodge abgesetzt, wo wir nicht nur eine ziemlich günstige und für den Preis durchaus komfortable (Dusche Toilette im Zimmer!) Unterkunft gefunden haben. Die Eingangshalle der Lodge ist zugleich das Büro von - und jetzt kommts - Mr. Whisky Trek. Mr. Whisky organisiert mit erfahrenen Trekking Guides mehrtägige Touren rund um das Gebiet des Doi Inthanon, dem höchsten Berg von Thailand, inmitten eines Naturparks. Entgegen eher touristisch orientierter Treks richten sich diese an Leute mit Interesse an der Natur, der Geschichte von Thailand und dessen Bevölkerung, und vor allem, Menschen die erwas dazulernen wollen. Spass ist natürlich auch garantiert, wer jedoch Ballermannstimmung sucht, der ist bei Mr. Whisky am falschen Plaz. Dies jedoch ist genau das, was Thoma und ich gesucht haben. Leider konnte Tonio nicht an der Tour teilnehmen, da er sich am Fuss verletzt hat. Also buchten Thoma ind ich eine dreitägige Tour im Dschungel vin Nordwestthailand!
Ganz ehrlich, die Tour in Worte zu fassen, ist schier ein Ding der Unmöglichkeit. Was für eindrücke! Am ersten Tag gings mit einem Jeep ab zu einem kleinen Markt, wo wir für die Einheimischen der Region dringend benötigte Utensilien wie Zahnbürsten und -Pasta, Zeichenbücher und Stifte, Medizin und auch etwas Süssigkeiten besorgten. Anschliessend gings weiter richtung Jungel. Dort wurde uns der Einstig durch einen Elefantenritt hinein inden Wald erwas erleichtert. Nach circa einer Stunde gings dann mit dem Jeep nochmals etwas weiter hinein ins Dickicht. Von da aus wae Marschieren angesagt. Auf knapp zweitausend Metern über dem Meer sind wir während knapp drei Stunden Hügel hinauf Hügel hinab fernab von jeder befahrbaren Strasse hinein in den Jungel, hin zu einer siebenköpfigen Familie gewandert. Diese lebt, fast völlig auf sich gestellt, weg von jeglicher Zivilisation wie wir es kennen. Einzig der Kontakt zu einigen kleinen Dörfern, welche jedoch auch nach alten thailändischen Traditionen leben, besteht. Und natürlich Mr. Whisky mit seinen Guides und Trekks. Ansonsten bekommen Sie von unserer Welt nicht viel mit...
Am nächsten Tag, früh morgens, sind wir dann auf eine etwa sechsstündige Wanderung weiter hinein in den Jungel gestartet. Unterwegs hat uns "crazy" Jimmy, so hiess unser Guide, enorm viele Infos zur lokalen Flora und Fauna weitergegeben. Er selbst hat während Monaten sein Wissen rund um den Jungel und das Leben in ihm von den Eingeborenen gelernt. Als wir am Nachmittag an unserem Ziel ankamen, erwartete uns ein Dorf mit knapp siebzig Einwohnern, welches gleich wie die Familie vom Vortag, fast völlig abgeschieden von unserer Welt lebt. Jimmy hat gekocht und mehr als zehn Leute aus dem dorf haben zusammen mit uns eines der besten Green Curry verpiesen, welches ich je gegessen habe. Am späteren Abend gab es dann noch ein frisch geschlachtetes Huhn, welches als Suppe, gewürzt mit Galangal, Zitronengras Chilli, Knoblauch und Salz serviert wurde. Mensch war das lecker. Noch etwas später gabs dann für die Erwachsenen Nachtisch in Form von zwei kleinen Flaschen Whisky, die Thoma und ich quer durch den Jungel geschleppt haben. Das hilft scheinbar überall auf der Welt beim Freundschaft schliessen :)
Der dritte und letzte Tag des Treks war eher dem Vergnügen gewidmet. Um knapp zehn Uhr gings los mit einem kleinen, gut einstündigen Marsch ins nächste Dorf. Dieses, mit seinen rund zeihundert Einwohnern, feierte gerade eine Hochzeit! Was für ein toller Zufall! Und was für eie Gaudi! Von der Hochzeit hab wir zwar nicht viel mitbekommen, dafür aber von den Feierlichkeiten umsomehr... Est durften wir beim Schlachten (naja, das Tier war bereits grob zerlegt) und anschliesenden Verarbeiten eines Kalbes mithelfen. All diese Köstlichkeiten... ...ist aber nicht für jedermann. Nebst Suppen, Gegrilltem und Gekochtem gabs auch (meist roh und gar) Leber, Herz, Magen, Lab, und und und. Anschliessend wurden wir von den lokalen Männern zu ihrem Trink und Gröhlgelage eingeladen. Da ging die Pist ziemlich ab. Seither bin ich um ein schweizer Tshirt ärmer und um ein echtes Thai-Army-Muscle-Shirt und einen Handgeknüpften Jagtbeutel reicher... Die Jungs wollten uns eigentlich gleich bis zum nächsten Tag dortbehalten, aber ein Jeep hat uns zu den letzten zwei Etappen des Trecks abgeholt. Wir gingen noch Bambusfloss fahren und im Becken eines abgelegenen Wasserfals schwimmen.
Der ganze Trek war ein Hammer Elebnis. Echt. Chapeau für Mr. Whisky und sein Team die das Ganze auf die Beine Stellen, ein riiiiesen Chang dee khap an Jimmy der sich dermassen Zeit dür die Welt nimmt und ein noch viel grösseres Dankeschön an die Einheimischen dieser Dörfer die uns derart aufgeschossen empfangen haben....
Für den Moment wars das mit Thailand. Morgen gehts ab auf die Reise nach Laos. Zwei Tage davon auf einem Slowboat augf dem Mekhong River, mit dem Ziel Luang Prabang. Ich erhoffe mir, in dieser Region ebenfalls ein paar schöne Momente beim Trekken zu erleben. Denn von Städten habe ich für den Moment genug. Es lebe die Ruhe und Kraft der Natur!
Bis bald, Sawadeekap KuMa